Verräterische Details
Die Studie in "Current Biology":
"Automatic Decoding of Facial Movements Reveals Deceptive Pain Expressions" von Marian Stewart Bartlett et al., erschienen am 20. März 2014.
"Menschen können Gesichtsausdrücke und vermeintliche Emotionen gut genug simulieren, um die meisten Beobachter zu täuschen", erklärte der an der Studie beteiligte Forscher Kang Lee von der Universität in Toronto. "Die Mustererkennungs-Fähigkeiten eines Computers sind besser, wenn es darum geht zu beurteilen, ob Schmerz echt ist oder vorgespielt wird."

Kang Lee, Marian Bartlett
Nach Darstellung der Wissenschaftler können Rechner bestimmte dynamische Details von Gesichtsveränderungen analysieren, die menschlichen Beobachtern verborgen bleiben. Der aussagekräftigste Hinweis für gespielte Gefühlsausdrücke ist ihrer Studie zufolge die Art und Weise, wie sich der Mund öffnet. Im Fall vorgespielter Emotionen öffne er sich zu regelmäßig und einheitlich.
"Weitere Untersuchungen müssen herausfinden, ob diese übermäßige Regelmäßigkeit ein generelles Bestandteil vorgespielter Gefühlsausdrücke ist", erläuterten die Forscher. Das System könne dann gegebenenfalls auch eingesetzt werden, um Täuschungen zu identifizieren, die etwa für die Psychopathologie, Bewerbungsverfahren, die Rechtsprechung oder staatliche Sicherheitsmaßnahmen relevant seien.
science.ORF.at/AFP
(*)Lösung: Das rechte Gesicht ist durch echten Schmerz verzerrt.