"Eine Lösung des Rätsels der Zebrastreifen liegt in Reichweite", schreibt das Forscherteam um Tim Caro von der University of California. Bereits in den 1870er-Jahren zankten sich die britischen Naturforscher Charles Darwin und Alfred Russel Wallace um die Gründe für die Streifenzeichnung auf dem Fell der Zebras. Seitdem kursierte eine Reihe von Theorien.
Die Studie:
"The function of zebra stripes" von Tim Caro und Kollegen ist am 1.4.2014 in "Nature Communications" erschienen.
Einige Wissenschaftler glaubten, die Streifen würden den Tieren in der Hitze der afrikanischen Savanne Abkühlung verschaffen. Andere vermuteten einen Tarneffekt, um sich von Löwen und anderen Raubtieren zu verbergen. Auch ein besserer Gruppenzusammenhalt bei den Herdentieren oder gar ein Zusammenhang mit der Paarung wurden angenommen.
Insekten meiden gestreifte Muster
Die Theorie mit den Tsetse-Fliegen, welche die gefährliche Schlafkrankheit übertragen, beruht auf der Annahme, dass die Streifen der Zebras es Insekten schwierig machen, den Körper der Tiere zu erkennen. Laborexperimente aus dem Jahr 2012 zeigten, dass die Insekten gestreifte Muster tatsächlich meiden und sich bevorzugt auf eintönigen Oberflächen niederlassen.
Die nun veröffentlichte Studie fand eine starke geografische Überlappung der Lebensräume von Zebras und blutsaugenden Fliegen, die bevorzugt Pferdearten stechen. Die Wahrscheinlichkeit, dass andere Pferdearten gestochen werden, ist dabei deutlich höher. Außerdem fanden Wissenschaftler bei der Untersuchung von Tsetse-Fliegen relativ wenig Zebrablut.
Der Zusammenhang zwischen den Streifen der Zebras und der Fliegenabwehr sei "signifikant", heißt es in der Studie. Die Hinweise seien dabei stärker als bei allen anderen bekannten Theorien.
science.ORF.at/APA/AFP
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