Aus dem Himmelskörper entstand der Mond, und zwar ungefähr 95 Millionen Jahre nach der Entstehung unseres Sonnensystems.
Grundlage für diese Datierung ist eine neue Computer-Simulation, die der Astrophysiker Seth Jacobson von der französischen Sternwarte der Cote d'Azur in Nizza mit einigen Kollegen aus Frankreich, Deutschland und den USA entwickelt hat.
Die Studie
"Highly siderophile elements in Earth’s mantle as a clock for the Moon-forming Impact", Nature (2.4.2014; doi: 10.1038/nature13172).
Sie gingen der Frage nach, wie sich im frühen Sonnensystem Staub und Gesteinsbrocken zu winzigen Planeten formten. Ihrem Rechenmodell zufolge wuchsen diese Planeten-Embryonen dann durch schrittweise Verschmelzung zu den Fels-Planeten an, die wir heute kennen - Merkur, Venus, Erde und Mars.
Wachstumsmodell grenzt Zeitspanne ein
Frühere Schätzungen datierten den Zeitpunkt, an dem die Erde fertig geformt war, innerhalb der ersten 150 Millionen Jahre des Sonnensystems. Diese Zeitspanne war aber nur schwer einzugrenzen, weil radiometrische Analysen, die das Abklingen der Radioaktivität in Gesteinsproben messen, je nach Alter der Proben zu unterschiedlichen Ergebnissen kamen.
Das neue Rechenmodell hat einen anderen Ansatz: Es legt einen Zeitplan für das Anwachsen der Erde fest und berechnet dann, wie viel Material nach den aufeinanderfolgenden Einschlägen zu der Masse der Erde hinzugerechnet werden muss.
Demnach war die Erde 63 bis 127 Millionen Jahre nach der Geburt des Sonnensystems ausgeformt - und brauchte damit am längsten von allen Planeten. Ihr Ergebnis stimmt mit einigen Schätzungen überein, die auf radiometrischen Analysen beruhen.
science.ORF.at/APA/AFP
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