Obwohl diese Untersuchung absurd anmutet, hat sie einen ernsten Hintergrund: Mit Laufradversuchen wird in wissenschaftlichen Experimenten häufig die Aktivität von Nagern gemessen. Manche Forscher hatten den Wert solcher Versuche wegen des mutmaßlich unnatürlichen Verhaltens infrage gestellt. Die Studie widerlegt nun diese These.
88 Prozent Mäuse, aber auch Frösche
Die Studie:
"Wheel running in the wild" erscheint am 21. Mai 2014 in den "Proceedings" der britischen Royal Society (DOI:10.1098/rspb.2014.0210).
Johanna Meijer und Yuri Robbers von der Universität Leiden (Niederlande) hatten jeweils ein Hamsterrad in einem niedrigen, für kleinere Tiere frei zugänglichen Unterstand aufgestellt - sowohl in einem großen städtischen Park als auch in einem Naturschutzgebiet in den Dünen. Mit einem Bewegungssensor zeichneten sie über zwei Jahre lang auf, wann sich das Rad drehte und fotografierten unauffällig die jeweiligen Läufer mit festinstallierten Kameras.
Das Ergebnis war überraschend: Die Räder wurden an beiden Versuchsstellen gut genutzt. Dabei machten Mäuse mit 88 Prozent die meisten Läufer aus. Im Park gingen aber gelegentlich auch Ratten, Spitzmäuse und Frösche an den Start. Sie liefen eine Zeit lang darin, verließen das Rad und kehrten manchmal zurück. Auch Schnecken wurden gesichtet, doch hatten die sich vermutlich verirrt.
In der Natur der Tiere
Vor allem aber die Mäuse nutzten das Freilandspielzeug intensiv. Die Daten zeigten, dass sich die Laufzeiten im Freien nicht von denen in Käfigen unterscheiden. Als die Forscher das zunächst zum Anlocken dienende Futter entfernten, nahm die Zahl der Mäuse an den Rädern zwar ab, gerannt wurde aber weiterhin.
Die Studie zeigt nach Ansicht der niederländischen Forscher jedoch, dass das ständige Laufen im Rad durchaus in der Natur der Tiere liegt.
science.ORF.at/APA/dpa
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