Standort: science.ORF.at / Meldung: "In warmen Gebieten gibt es hellere Insekten"

Eine leuchtend rote Libelle sitzt auf einem Halm.

In warmen Gebieten gibt es hellere Insekten

Einmal gelb und rot, ein anderes Mal dunkelblau und grün: Libellen und Schmetterlinge zeigen ein breites Farbspektrum, wobei bei ihrer Verbreitung in Europa offenbar auch die Umgebungstemperatur eine Rolle spielt. Dunkel gefärbte Insekten kommen laut Studie im Durchschnitt eher im Norden vor, hell gefärbte im Süden.

Ökologie 28.05.2014

Diese Erkenntnis könne helfen, die Effekte des Klimawandels auf Insekten besser vorherzusagen, erklärte Dirk Zeuss von der Universität Marburg. Der Klimawandel begünstigt nach Einschätzung der Forscher die hellen Exemplare.

Die Studie:

"Effects of global warming on insect populations" ist am 27. Mai 2013 in "Nature Communications" erschienen (DOI:10.1038/ncomms4874).

Eine Karte der farblichen Insektenverteilung in Europa

Zeuss et al.

Eine Karte der farblichen Verteilung von Insekten in Europa.

Dunkle Exemplare heizen sich auf

Die Forscher untersuchten nach Angaben der Universität Marburg 473 europäische Schmetterlings- und Libellenarten, um herauszufinden, wie die Farbe ihre geografische Verbreitung beeinflusst. "In kühlen Klimaten können sich dunkle Arten besser aufheizen. Diesen Vorteil gegenüber helleren Arten verlieren sie durch den Klimawandel", sagte Zeuss.

Die Forscher stellten zudem fest, dass es in den vergangenen Jahrzehnten Farbveränderungen gab: "In den Gebieten, wo es wärmer geworden ist durch den Klimawandel, sind die Libellengemeinschaften im Mittel heller geworden."

Insekten regeln ihre Körpertemperatur meist, indem sie die Wärme aus der Umgebung aufnehmen. Dabei ist unter anderem die Farbe der Körperoberfläche wichtig - dunkle Farben nehmen die Wärmeenergie besser auf als helle. "Bleichgesichter" wiederum schützen sich so leichter vor Überhitzung.

science.ORF.at/APA/dpa

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