Link:
Ö1-Sendungshinweis:
Dem Thema widmete sich auch ein Beitrag in Wissen aktuell: 17.7., 13:55 Uhr.
"Die Abschaffung der CO2-Steuer ist der Eckstein unserer Wirtschaftspolitik", sagte Premierminister Tony Abbott. Die Steuer habe Unternehmer und Haushalte belastet und keinen Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Abbott will Unternehmer mit finanziellen Anreizen dazu bringen, Emissionen einzusparen. Wie, ist aber noch unklar. "Die Geschichte wird Abbott verurteilen, weil er sich weigert zu glauben, dass wegen des Klimawandels gehandelt werden muss", meinte Oppositionsführer Bill Shorten.
Die Steuer war erst 2012 unter der Labor-Regierung eingeführt worden. Sie sollte demnächst durch einen Emissionshandel wie in Europa ersetzt werden, wobei der Preis vom Markt bestimmt wird. Das lehnt Premierminister Abbott bisher ebenfalls ab.
Kritik vonseiten der EU
Australien ist der größte Kohleexporteur der Welt und deckt selbst 70 Prozent seines Energiebedarfs durch Kohle. Pro Kopf der Bevölkerung gemessen liegt das Land neben den USA an der Spitze der CO2-Emittenten. Die Regierung hat sich das wenig ehrgeizige Ziel gesetzt, die Emissionen bis 2020 um fünf Prozent unter das Niveau im Jahr 2000 zu bringen. Die EU will sie bis 2020 um 20 Prozent unter das Niveau von 1990 reduzieren.
Die EU hat Australiens Ausstieg aus seiner CO2-Steuer für die Industrie kritisiert. Australien mache den Schritt ausgerechnet zu einer Zeit, da es rund um die Welt neue Vorstöße gebe, um die Wirtschaft für den Treibhausgasausstoß zur Kasse zu bitten, erklärte Klimakommissarin Connie Hedegaard heute in Brüssel. Es sei das wirksamste Vorgehen zur Senkung des Klimagases CO2, dem Ausstoß "einen Preis zu geben", erklärte sie.
science.ORF.at/APA/AFP/dpa