"Wir sind beim Kometen", sagte ESA-Flugdirektor Andrea Accomazzo im Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt. Über Monate hinweg soll die Sonde den Kometen begleiten und im November das Landegerät "Philae" absetzen. Davon erhoffen sich die Wissenschaftler Informationen über die Anfänge des Sonnensystems.
Distanz: 100 Kilometer
Bereits seit Mai haben die Experten der Europäischen Weltraumagentur (ESA) verschiedene Manöver durchgeführt, um die Sonde an den Kometen und dessen Geschwindigkeit von rund 55.000 Kilometer pro Stunde anzunähern. Anfang des Monats erfolgte ein letztes Hauptbremsmanöver, das die Entfernung zwischen Sonde und Komet auf rund 100 Kilometer reduzierte.

ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA
In den nächsten Wochen sollen dann weitere kleinere Korrekturmanöver durchgeführt werden und die Sonde auf eine Art Orbit um den Kometen einschwenken. Aufgrund der äußerst geringen Anziehungskraft des Kometen ähnelt dieser Orbit einem Vieleck und muss immer wieder mit Schub aus den Steuerdüsen korrigiert werden, wie der Chef des Grazer Instituts für Weltraumforschung, Wolfgang Baumjohann, gegenüber der APA erklärte. Im November soll es dann zu einer spektakulären Premiere kommen.
Lander "Philae" setzt auf
Die Landeeinheit "Philae" soll auf dem Kometen abgesetzt werden - ein Manöver, das noch nie zuvor durchgeführt wurde. Ein passender Landeplatz muss auf Tschuri noch gesucht werden - das wird Aufgabe der Wissenschaftler und Techniker in den nächsten Wochen sein.

ESA/ATG medialab
"Rosetta" hat bereits die Temperatur von Tschuri gemessen. Demnach liegt die durchschnittliche Oberflächentemperatur des Kometen bei minus 70 Grad Celsius. Daraus schließen die Experten, dass die Oberfläche überwiegend mit Staub bedeckt ist und nicht mit Eis, weil in diesem Fall die Temperatur niedriger wäre.
science.ORF.at/APA/dpa
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