Randeria, derzeit Professorin für Ethnologie und Soziologie am Graduate Institute in Genf, ist vom Vereinsvorstand des Instituts zur neuen Rektorin bestellt worden, heißt es in einer Aussendung des IWM.
Sie folgt damit dem polnischen Philosophen Krzysztof Michalski nach, der das Institut im Jahr 1982 gegründet und bis zu seinem Tod im Februar 2013 geleitet hatte. Bis Jahresende werden Cornelia Klinger und Michael Sandel die interimistische Leitung des IWM fortsetzen.
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Von 2003-2012 war Randeria Professorin für Sozial- und Kulturanthropologie an der Universität Zürich, bevor sie ans Graduate Institute in Genf wechselte, wo sie das Institut für Sozialanthropologie und Soziologie aufbaute und leitete. Auch die Universität Wien war eine ihrer Stationen: Im Sommersemester 2011 war sie Sir Peter Ustinov Gastprofessorin am Institut für Zeitgeschichte.
Globalisierung, Patente, Indien
In ihrer Forschung widmet sich Shalini Randeria den Widersprüchlichkeiten der Globalisierung und den vielen Gesichtern der Moderne. Sie setzt sich u.a. mit der Entstehung eines neuen postkolonialen Rechtspluralismus auseinander, der komplexe Fragen zu Eigentumsrechten, der Privatisierung natürlicher Ressourcen und der Patentierung kollektiven Wissens aufwirft.
Konkurrierende Rechtsformen spiegeln nicht nur die Verflochtenheit der Welt in Zeiten der Globalisierung wider, so Randeria, sondern sie stellen auch den Staat und die Demokratie allgemein vor neue Herausforderungen - eine Entwicklung, die sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringt. Randerias regionaler Schwerpunkt liegt auf Indien.
Das IWM wurde 1982 in Form eines "Institute of Advanced Studies" als Ideentauschbörse zwischen Ost und West in verschiedenen Geistesbereichen, von Soziologie, Philosophie, Geschichte bis zur Ökonomie, gegründet. Es geht auf eine Idee des verstorbenen Michalski und seiner deutschen Kollegen Cornelia Klinger und Klaus Nellen zurück.
science.ORF.at
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