Standort: science.ORF.at / Meldung: "Mehr als 800 Millionen Menschen hungern"

Ein Kind hält die Hände vor sein Gesicht.

Mehr als 800 Millionen Menschen hungern

Mehr als 800 Millionen Menschen in der Welt leiden weiterhin Hunger. Die Gesamtzahl der Hungernden sei zwar in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen, in 14 vorwiegend afrikanischen Staaten sei die Lage aber "sehr ernst", in Burundi und Eritrea sogar "gravierend".

Welthungerindex 14.10.2014

Das geht aus dem Welthungerindex 2014 hervor, der anlässlich des "World Food Day" am 16. Oktober veröffentlicht wurde.

Verborgener Hunger

Bericht:

Der Welthungerindex 2014 steht hier als .pdf zum Download bereit.

Links:

Der Index wurde von der Deutschen Welthungerhilfe zusammen mit dem in Washington ansässigen International Food Policy Research Institute erstellt. Positiv wurde darin vermerkt, dass der Hungerindex seit dem Jahr 1990 in den Entwicklungsländern insgesamt um 39 Prozent zurückgegangen sei.

Eine Karte zum Hunger in der Welt

APA

Demnach konnten 26 Länder ihre Werte um die Hälfte oder mehr reduzieren, darunter Angola, Benin, Brasilien, Ghana, Kambodscha, Mali, Peru, Thailand und Vietnam. Derzeit seien jedoch etwa zwei Milliarden Menschen in der Welt von sogenanntem verborgenem Hunger betroffen - einer Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen wie Zink, Jod oder Eisen.

Irak abgerutscht

Mit Sorge wurden die Krisenherde der Welt betrachtet. "Konflikte wie in Syrien, dem Irak oder dem Südsudan gefährden auch die Ernährungssituation in den jeweiligen Ländern", erklärte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann. Der Irak verzeichnet laut dem Bericht im diesjährigen Welthungerindex das zweitschlechteste Ergebnis aller Länder. Der Anteil unterernährter Menschen habe sich dort seit 1990 mehr als verdoppelt.

Die Welthungerhilfe warnte außerdem vor den Folgen der Ebola-Epidemie in Westafrika für die Versorgung mit Nahrungsmitteln. Die Epidemie werde "in den kommenden Monaten erhebliche Auswirkungen auf die Ernährungslage in den betroffenen Ländern haben", erklärte Dieckmann. "Die Welt muss jetzt stärker zusammenrücken, um diesen Herausforderungen zu begegnen, wir brauchen den Mut zu bedingungsloser Solidarität", forderte sie.

science.ORF.at/APA/AFP

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