Während die saisonal auftretenden Pollen (Birken, Gräser, Beifuß) jährlich eben nur zeitweise für Probleme sorgen, sind die Hausstaubmilbenallergiker speziell betroffen. "Die Hausstaubmilbe ist 'unauffällig'. Die Leute gewöhnen sich daran. Die Patienten schöpfen kaum Verdacht", so Reinhard Jarisch vom Floridsdorfer Allergiezentrum in Wien. In Australien sind beispielsweise 35 Prozent der Bevölkerung für den Kot der Milben als Allergen sensibilisiert, in Italien sind es allerdings "nur" rund zehn Prozent. Ständiger Schnupfen, immer wieder und lange andauernder Husten ohne Infektion als erkennbares Risiko können auf eine solche Allergie hinweisen.
Früherkennung und Vermeidung
Im Floridsdorfer Zentrum hat man die Daten von rund 14.000 Allergie-Hauttests bei Personen mit Krankheitsverdacht ausgewertet. 70 bis 80 Prozent wiesen eine Sensibilisierung auf Pollen (Birkenpollen allein: 41,7 Prozent) auf. Dahinter kamen aber schon die Hausstaubmilben mit 37,2 Prozent. Vom Milben-Heuschnupfen kann der Weg bei einem erheblichen Anteil der Patienten auch in Richtung allergisches Asthma gehen.
Eine frühzeitige Diagnose, vor allem bei Kindern, wäre notwendig. Neben der symptomatischen Therapie mit Antihistaminika, Cortison-Nasenspray etc. gibt es auch die "Allergie-Impfung", die im jüngeren Alter besonders gut greift und sogar noch bei bereits aufgetretenem Asthma zu einer Reduktion der Symptome und des Cortison-Bedarfs führt.
Daneben sind Strategien zur Allergenvermeidung wichtig. Das bedeutet: häufiges Lüften von Innenräumen (für relativ trockene Luft sorgen), Waschen von Bettwäsche, milbendichte Überzüge für Matratzen etc. und möglichstes Weglassen von üppigen "Teppich-Landschaften". Die Reinigungsschritte müssen häufig wiederholt werden. Uwe Berger und sein Team bei der Forschungsgruppe für Aerobiologie und Polleninformation an der MedUni Wien im AKH haben eine eigene Online-Plattform mit Handy-App bereitgestellt.
science.ORF.at/APA