Standort: science.ORF.at / Meldung: "Forscher fordern Maßnahmen gegen Gewalt"

Eine Frau geht vor der erhobenen Hand eines Mannes schützend in die Hocke.

Forscher fordern Maßnahmen gegen Gewalt

Regierungen weltweit müssen Gewalt gegen Frauen und Mädchen aus Sicht führender Wissenschaftler entschiedener bekämpfen. Zwar habe die Aufmerksamkeit für das Thema zugenommen, so die Experten in einer Artikelserie in "The Lancet". Geldgeber und Entscheider müssten den Worten aber Taten folgen lassen.

Geschlechter 21.11.2014

Die Wissenschaftler erhoben ihre Forderung anlässlich einer 16-tägigen Kampagne gegen geschlechterbezogene Gewalt, die am Dienstag beginnt. Vergewaltigung, Genitalverstümmelung, Zwangsehe, Menschenhandel oder Missbrauch durch den eigenen Partner stehen auf der langen Liste der Gewalttaten, denen Frauen und Mädchen ausgesetzt sind. So hat einer der Studien zufolge schätzungsweise jede dritte Frau körperliche oder sexuelle Gewalt von ihrem Partner erfahren.

Die Artikelserie in "The Lancet":

"Violence against women and girls", erschienen am 21. November 2014.

Ö1 Sendungshinweis:

Darüber berichtet auch Wissen Aktuell am 21. 11. um 13:55.

Geschlechtergerechtigkeit als Schlüssel

Bis zu 140 Millionen Mädchen und Frauen haben demnach eine Genitalverstümmelung erlitten. Von der Beschneidung der weiblichen Geschlechtsteile seien pro Jahr drei Millionen Mädchen alleine in Afrika bedroht. Rund 70 Millionen Mädchen wurden verheiratet, bevor sie 18 Jahre alt waren, viele gegen ihren Willen.

Geschlechtergerechtigkeit sei der Schlüssel, um das Leben von Frauen und Mädchen zu verbessern und Gewalt vorzubeugen, sagte Charlotte Watts, Direktorin des Zentrums für geschlechterbezogene Gewalt und Gesundheit an der Londoner School of Hygiene & Tropical Medicine, die die "Lancet"-Serie leitend betreut hat. "Es gibt kein Zaubermittel gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Aber es ist belegt, dass Änderungen der Einstellung und des Verhaltens möglich sind, und dass wir das in weniger als einer Generation erreichen können."

science.ORF.at/APA/dpa

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