Das ergab eine Studie des Hirnforschers Georg S. Kranz vom Functional, Molecular & Translational Neuroimaging Lab an der Medizinischen Universität Wien.
Die Studie:
"White matter microstructure in transsexuals and controls investigated by diffusion tensor imaging" von Georg Kranz und Kollegen ist vor Kurzem im "Journal of Neuroscience" erschienen.
Auf der Suche nach den Nervennetzwerken
Während sich das biologische Geschlecht in der Regel im körperlichen Erscheinungsbild ausdrückt, ist die individuelle Geschlechtsidentität nicht direkt beobachtbar und in erster Linie in der Psyche des Menschen verankert.
Da das Gehirn für unser Denken, Fühlen und Handeln verantwortlich ist, sind weltweit Forscher der neuronalen Repräsentation der Geschlechtsidentität auf der Spur. In der neuen Studie konnten nun diese neuronalen Entsprechungen des Identitätsempfindens in der Vernetzung des Gehirns nachgewiesen werden.
Testosteron spielt Schlüsselrolle
Mittels Magnetresonanz-Tomografie (MRT) wurden sowohl Transgenderpersonen, als auch weibliche und männliche Kontrollpersonen untersucht. Dabei fanden sich signifikante Unterschiede in der Mikrostruktur der Hirnverbindungen zwischen weiblichen und männlichen Probanden. Transgenderpersonen nahmen eine Mittelstellung zwischen beiden Geschlechtern ein.
Außerdem konnte ein starker Zusammenhang zwischen den Verbindungen dieser Netzwerke untereinander und dem im Blut gemessenen Testosteronspiegel gefunden werden.
"Diese Ergebnisse legen nahe, dass sich die Geschlechtsidentität in der Struktur von Hirnnetzwerken widerspiegelt, welche sich im Laufe der Entwicklung des Nervensystems unter dem Einfluss von Geschlechtshormonen bilden", erläuterte Rupert Lanzenberger von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Meduni Wien.
science.ORF.at/APA
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