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Forscherin über Mikroskop gebeugt

Frauenanteil steigt weiter an

Der Frauenanteil an Österreichs Universitäten steigt weiter an. Laut dem neuen Universitätsbericht betrifft das sowohl Absolventinnen und Assistentinnen als auch Professorinnen - die mit derzeit 22,1 Prozent im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen aber noch immer deutlich in der Minderheit sind.

Universitäten 09.02.2015

Dennoch ist auch bei ihnen der Anteil gestiegen, 2010 waren erst 19,5 Prozent aller Professuren von Frauen besetzt. Ebenso stieg der Anteil am gesamten wissenschaftlich-künstlerischen Personal auf 40 Prozent (2010: 38 Prozent). Bei den Absolventen beträgt er 59 Prozent (2010: 55 Prozent), bei den Studierenden unverändert 53 Prozent.

Dies geht aus dem "Universitätsbericht 2014" hervor, den das Wissenschaftsministerium am Freitag an das Parlament übermittelt hat. Es bietet in elf Kapiteln eine Darstellung über die wichtigsten Entwicklungen im Zeitraum 2011 bis 2014 - hier ein kurzer Überblick:

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Ö1 Sendungshinweis:

Dem Thema widmet sich auch ein Beitrag in "Wissen aktuell" am 9. Februar 2015 um 13.55 Uhr.

Absolventen: Mit 37.312 Studienabschlüssen wurde 2012/13 ein neuer Absolventenrekord verzeichnet (plus 34 Prozent gegenüber 2009/10). Das wird auf die immer weiter fortschreitende Umsetzung der Bologna-Studienstruktur sowie eine gestiegene Erfolgsquote zurückgeführt.

Betreuungsverhältnis: An den österreichischen Universitäten betreut ein Professor im Schnitt 121 Studenten bzw. ein Uni-Lehrer 21 Studenten. Bei den Professoren hat sich die Betreuungsrelation seit dem letzten Uni-Bericht (123) leicht verbessert, beim gesamten Lehrpersonal leicht verschlechtert (20,5). Die besten Betreuungsverhältnisse gibt es an den allesamt zugangsbeschränkten Kunst- und Medizin-Unis sowie der Veterinärmedizinischen Universität, die schlechtesten an der Wirtschaftsuniversität (WU), der Uni Wien und der Uni Graz.

Finanzierung: Die jährlichen Ausgaben im Rahmen des Hochschulbudgets sind im Berichtszeitraum seit 2010 um acht Prozent gestiegen, die direkt dem Uni-Bereich zuordenbaren Ausgaben um sieben Prozent. Bezugsgrößen wie das Bruttoinlandsprodukt (plus zehn Prozent) bzw. die Bundesausgaben (plus 13 Prozent) sind vergleichsweise stärker gewachsen.

Hochschulzugang: 49 Prozent der Maturanten beginnen innerhalb von drei Semestern nach der Reifeprüfung ein Uni-Studium. Die Übertrittsrate von AHS-Maturanten liegt dabei bei 76 Prozent, jene der BHS-Maturanten bei 35 Prozent.

Personal: Im Wintersemester 2013/14 waren an den Unis 54.000 Personen beschäftigt, das ist ein Plus von rund 2.800 Personen im Berichtszeitraum (plus 5,5 Prozent). Stellt man statt auf Kopfzahlen auf Vollzeitäquivalente (VZÄ) ab, fällt die Steigerung nicht mehr so hoch aus und beträgt nur 1,9 Prozent (von knapp 34.000 auf rund 34.600 VZÄ). Der Zuwachs fiel beim allgemeinen und dem wissenschaftlich-künstlerischen Personal in etwa gleich hoch aus.

Professoren: Die Zahl der Professoren ist im Berichtszeitraum um sechs Prozent auf 2.356 gestiegen, das entspricht 2.270 Vollzeitäquivalenten (plus fünf Prozent). Gleichzeitig kam es zu einer Verjüngung der Altersstruktur: 31 Prozent aller Ende 2013 tätigen Professoren wurden im Berichtszeitraum neu berufen. Mehr als die Hälfte der Neuberufungen (52 Prozent) erfolgte aus dem Ausland, zwei Drittel davon aus Deutschland.

Prüfungen: Die Prüfungsaktivität der Studenten hat zugenommen. Die Zahl der prüfungsaktiven Studien (mindestens 16 ECTS-Punkte oder acht Semesterwochenstunden pro Studienjahr absolviert, Anm.) nahm zwischen 2009/10 und 2012/13 um neun Prozent zu - das ist wesentlich höher als das Plus bei den insgesamt betriebenen Studien (drei Prozent). Am höchsten ist sie an den Unis mit generellen Zugangsbeschränkungen, wo zwischen 70 und 85 Prozent aller Studien prüfungsaktiv betrieben wurden, am geringsten an Uni Wien (46 Prozent), WU (45 Prozent) und Uni Linz (44 Prozent).

Anzahl der Studierenden: Die Zahl der Studenten wuchs im Berichtszeitraum um fünf Prozent auf 298.500, wobei das Plus fast ausschließlich auf ausländische Studierende zurückging. Insgesamt beträgt der Ausländeranteil der Uni-Studenten 25 Prozent.

Studien: Insgesamt sind an den Universitäten 1.079 Studien eingerichtet. 85 Prozent davon sind bereits Bachelor- oder Masterstudien, zehn Prozent Doktoratstudien und nur mehr fünf Prozent Diplomstudien. 52 Prozent aller betriebenen ordentlichen Studien waren bereits Bachelor-Studien, 26 Prozent Diplomstudien, 14 Prozent Masterstudien und acht Prozent Doktoratstudien.

Studienanfänger: 2013/14 wurden 42.151 Studenten erstmals an einer Uni zu einem ordentlichen Studium zugelassen, das ist ein Minus von 2,4 Prozent gegenüber 2010/11. Zurückgeführt wird das auf die demografische Entwicklung sowie den Rückgang bei den deutschen Studienanfängern.

Studiendauer: Sie beträgt bei Bachelorstudien acht Semester, bei Masterstudien 5,3 Semester, bei Diplomstudien 13,8 Semester und bei Doktoratstudien 8,6 Semester.

science.ORF.at/APA

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