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Ein Seniorengymnastiker übt am Barren

Fitness schützt vor Erbgutschäden im Alter

Wenn wir älter werden, dann tun wir das auf allen Ebenen - von unseren geistigen und körperlichen Fähigkeiten bis zu den einzelnen Körperzellen. Die Zellen etwa teilen sich im Alter immer schlechter. Die Schäden, die dabei entstehen, können laut einer Studie zum Teil aber verhindert werden, und zwar durch Sport.

Medizin 16.02.2015

Das berichtet die Wiener Forschungsplattform "Active Ageing". Forscher haben 120 Männer und Frauen aus Wiener Seniorenheimen mit einem Durchschnittsalter von 84 Jahren untersucht. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich Krafttraining, Ernährung und kognitives Training auf Gesundheit, Wohlbefinden und körperliche Fitness auswirken.

Die Studien:

"The impact of six months strength training, nutritional supplementation or cognitive training on DNA damage in institutionalised elderly" sowie "The influence of age and aerobic fitness on chromosomal damage in Austrian institutionalised elderly" von Bernhard Franzke und Kollegen sind vor Kurzem in der Fachzeitschrift "Mutagenesis" erschienen.

Ö1 Sendungshinweis:

Dem Thema widmet sich auch ein Beitrag in Wissen aktuell: 16.2., 13:55 Uhr.

Bessere Zellteilung

Die Teilnehmer wurden per Zufall in drei Gruppen eingeteilt und absolvierten 18 Monate lang die Programme: Krafttraining, Krafttraining und Nahrungsergänzung sowie Gedächtnistraining. "Alle sechs Monate wurden nicht nur Standarduntersuchungen wie Körperzusammensetzung, Blutparameter oder Muskelfunktionstests durchgeführt, sondern auch Muskelbiopsien genommen", so die Molekularbiologin Barbara Wessner vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Wien.

Erste Ergebnisse zeigten, dass die Probanden geringere Chromosomenschäden aufwiesen, als für das hohe Alter zu erwarten war. Jene Fehler bei der Zellteilung von Lymphozyten - sogenannten Mikrokernen -, die durch altersbedingte Chromosomenschädigung auftraten, unterschieden sich nicht von jüngeren Senioren.

Durch die ersten sechs Monate Aktivität konnte die Häufigkeit von Mikrokernen um 15 bis 20 Prozent reduziert werden. Das ist laut einer Aussendung der Universität Wien "höchst gesundheitsrelevant", da Mikrokerne mit dem Aufkommen verschiedener Krankheiten, wie etwa Krebs und Diabetes, verbunden sind. Auch auf das Immunsystem könnten sich die Fitnessprogramme positiv auswirken, sagen die Forscher. Darüber sollen aber künftige Analysen Aufschluss geben.

science.ORF.at/APA

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