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"Consolidator Grant" für Philosophen

Der Schweizer Philosoph Christophe Erismann erhält einen mit rund zwei Millionen Euro dotierten "Consolidator Grant" des Europäischen Forschungsrats ERC und kommt damit an die Uni Wien. Der Spezialist für Philosophie-Geschichte des Frühmittelalters wird sich hier mit der Rezeption der aristotelischen Logik im 9. Jahrhundert beschäftigen.

Förderung 03.03.2015

Erismann stammt aus der Schweiz und leitet seit 2010 an der Universität Lausanne eine Forschungsgruppe zur spätantiken und frühmittelalterlichen Philosophie. Als Gastforscher am Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien konzipierte er mit Institutsvorständin Claudia Rapp das nun bewilligte ERC-Projekt, das ihn nach Wien zurückführen wird. Mit "Consolidator Grants" soll Nachwuchswissenschaftlern ermöglicht werden, ihre Position als eigenständiger Forscher zu konsolidieren.

Aristoteles' "Kategorien"

Sein philosophiegeschichtliches Projekt zielt auf eine bessere Kenntnis und eine gerechtere Bewertung des Beitrages der Autoren des neunten Jahrhunderts im Bereich der Philosophie und im Besonderen der Logik ab. Im Mittelpunkt stehen die "Kategorien", eine der logischen Schriften Aristoteles, der damit und mit seinen anderen Konzepten der Logik eine rationale Beschreibung der Realität ermöglichte und damit ein Fundament des Studiums der Philosophie bildete. Erismann will in einem transkulturellen Zugang die vier großen Sprachtraditionen des Mittelmeerraumes (griechische, lateinische, syrische und arabische) untersuchen, in denen sich Denker zu den aristotelischen Kategorien und allgemein zur von Aristoteles inspirierten Logik geäußert haben.

Mit dem European Research Council (ERC) fördert die EU seit 2007 Grundlagenforschung in Europa. Vergeben werden u.a. "Starting- und Consolidator-Grants" für Nachwuchswissenschaftler und "Advanced Grants" für etablierte Forscher. Für die Uni Wien ist die Auszeichnung für Erismann der insgesamt 31. ERC-Förderpreis. In der aktuellen Ausschreibungsrunde gingen drei "Consolidator-Grants" mit einem Projektvolumen von 10,6 Mio. Euro an die Uni Wien.

science.ORF.at/APA

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