Standort: science.ORF.at / Meldung: "Japan gedenkt Tsunami- und Nuklearkatastrophe"

Explosion im japanischen Kernkraftwerk Fukushima

Japan gedenkt Tsunami- und Nuklearkatastrophe

Japan hat am Mittwoch der Opfer der Erdbeben-, Tsunami- und Atomkatastrophe von vor vier Jahren gedacht. Fast 19.000 Menschen sind in der von der mörderischen Flutwelle heimgesuchten Region im Nordosten des Landes ums Leben gekommen. Im Atomkraftwerk Fukushima war es kurz nach dem Beben zu Kernschmelzen gekommen.

Fukushima-Gedenken 11.03.2015

Für 14.46 Uhr Ortszeit - den Zeitpunkt des schweren Bebens am 11. März 2011 - ist eine Schweigeminute geplant.

Schleppender Wiederaufbau

Ö1 Sendungshinweis:

Über das Fukushima-Gedenken berichtete auch das Morgenjournal am 11. März 2015.

Auch vier Jahre nach der Katastrophe geht der Wiederaufbau der Region nur schleppend voran. Zehntausende hausen weiter in containerähnlichen Behelfsunterkünften. Ein Grund ist der Mangel an Bauarbeitern. Zudem sind die Kosten für Baumaterialien gestiegen.

Hinzu kommt eine Debatte über den von der Regierung geplanten Bau riesiger Betonbollwerke entlang der Küste zum Schutz vor künftigen Tsunami. Gegner bezweifeln den Sinn solcher Betonmauern und werfen der Regierung vor, damit vor allem der im Wahlkampf wichtigen Bauwirtschaft lukrative Aufträge zukommen lassen zu wollen.

Höhere Krebsraten?

Umstritten ist auch weiterhin, ob und in welchem Ausmaß die frei gewordene radioaktive Strahlung für ein Ansteigen von Krebserkrankungen verantwortlich ist.

Die Organisation "Ärzte gegen den Atomkrieg" verwies erst vor kurzem auf ein Screening der Medizinischen Universität Fukushima, laut dem bei 57,8 Prozent der Kinder Knoten oder Zysten auf der Schilddrüse gefunden worden sein sollen.

science.ORF.at/APA/dpa

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