Laut NASA-Wissenschaftlern seien die Nitrate wahrscheinlich durch Hitzeschocks bei Einschlägen oder Blitzen entstanden. Die Entdeckung erhöhe die Chancen, dass der junge Mars einst lebensfreundlich gewesen sein könnte. Irdisches Leben benötigte eine Quelle von chemisch fixiertem Stickstoff für die Synthese wichtiger Biomoleküle.
Die Studien
"Carbon monoxide as a metabolic energy source for extremely halophilic microbes: Implications for microbial activity in Mars regolith" von Gary M. King und Kollegen sowie "Evidence for indigenous nitrogen in sedimentary and aeolian deposits from the Curiosity rover investigations at Gale crater, Mars " von Jennifer Stern und Kollegen, beide erschienen am 23. März 2015 in den "Proceedings" der National Academy of Sciences.
Stickstoff in Staub und ehemaligem See
Der Marsrover "Curiosity" hatte in Bodenproben auf dem Roten Planeten nach Stickstoff gesucht. Tatsächlich entdeckte der Rover Hinweise auf 70 bis 1.100 ppm (parts per million, Teile pro einer Million Teile) Nitrat sowohl in Marsstaub als auch in Sedimenten aus einem potenziellen ehemaligen Marssee. Jennifer Stern vom Goddard Space Flight Center der US-Raumfahrtbehörde NASA und Kollegen veröffentlichten die Ergebnisse in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS").
Der im Boden fixierte Stickstoff könnte einen einfachen Stickstoffkreislauf auf der Oberfläche des urzeitlichen Mars ermöglicht haben und damit eine biochemisch zugängliche Stickstoffquelle, meinen die Forscher.
Eine mögliche Energiequelle
Eine potenzielle Energiequelle für urzeitliche Marsmikroben hat der Forscher Gary King von der Louisiana State University in einer weiteren Studie in "PNAS" identifiziert: Kohlenmonoxid, das in der Marsatmosphäre relativ häufig ist, könnte den Stoffwechsel von Mikroorganismen auf oder im Boden des Roten Planeten antreiben, schreibt der Wissenschaftler. Geeignete Modellorganismen für mögliche derartige Marsmikroben seien zum Beispiel kürzlich entdeckte salzliebende irdische Bakterien, die Kohlenmonoxid zu Kohlendioxid verstoffwechseln, so King.
Zahlreiche Studien beschäftigen sich mit der Frage, ob es einst Leben auf dem Mars gegeben haben könnte. So gibt es inzwischen viele Indizien dafür, dass auf dem Nachbarplaneten der Erde früher auch ein wärmeres und feuchteres Klima geherrscht haben könnte als heute.
Der Roboter "Curiosity", der etwa so groß wie ein Kleinwagen ist, untersucht seit fast drei Jahren den Roten Planeten. Er schickte bereits zahlreiche wissenschaftliche Daten und Fotos zur Erde.
science.ORF.at/APA/dpa