Das Huhn aus der Hölle - Anzu wyliei:
Diese neue Art ist eigentlich eine uralte: Der Dinosaurier Anzu wyliei lebte mit Tyrannosaurus rex und Triceratops zusammen, baute Nester, brütete Eier und hatte eine Art Schnabel und hohle Knochen.
An Armen und Schwanz soll er Federn gehabt haben. Die flugunfähigen Tiere, deren Fossile in Dakota gefunden wurden, waren 3,50 Meter lang und bis zu 300 Kilogramm schwer. Spitzname: "Das Huhn aus der Hölle".
"Koralle" am Berghang - Balanophora coralliformis:

P.B. Pelser & J.F. Barc
Diese Pflanze hat lange Äste und eine überirdische Wurzelknolle. Ihr Aussehen erinnert an eine Koralle. Trotz des bizarren Äußeren war sie lange dem Blick der Forscher verborgen. Denn es gibt nur wenige (gezählt wurden etwa 50) und die nur in Höhen zwischen 1.500 und 1.700 Metern an einem Berghang auf der philippinischen Insel Luzon.
Eine Spinne als Kunstturnerin - Cebrennus rechenbergi:

Ingo Rechenberg, TU Berlin
Diese Spinne aus Marroko versucht sich bei Gefahr mit Drohgebärden. Gelingt das nicht, flieht sie - und vollbringt akrobatische Sprünge. Das erinnert an Radschlagen oder Flickflacks. Dabei wird die Kunstturnerin doppelt so schnell wie im normalen Laufmodus - fast zwei Meter pro Sekunde. Selbst bergauf funktioniert das. Weil Verstecken in der heißen Wüste schwierig und kräftezehrend ist, dauert die Fluchtphase meist nicht lange. Dann springt Cebrennus rechenbergi ihren Bedroher an.
Mysteriöser Tiefseebewohner - Dendrogramma enigmatica:

Jørgen Olese
Das Tier ist gerade einmal einen Zentimeter groß und lebt in 1.000 Meter Tiefe vor der Küste Australiens. Der Winzling, der wie ein Pilz aussieht, stellt die Wissenschaft vor ein Rätsel. Ist Dendrogramma enigmatica verwandt mit Quallen oder Korallen? Oder gehört der geheimnisvolle Tiefseebewohner gar einem neuen Stamm an? Wenige Lebewesen lassen so viele Fragen offen wie dieses.
Morbide Muttersitten - Deuteragenia ossarium:

Michael Staab
Die "Beinhauswespe" aus China baut für ihre Eier kleine Kammern und legt jeweils eine tote Spinne dazu, die den Larven als Nahrung dient. Seltsam ist aber eine Vorkammer, für die die Wespe Ameisen tötet, um sie dort abzulegen. Nahrung kann es nicht sein. Also eine biologische Barriere, um Eindringlinge fernzuhalten? Noch ist das ungeklärt.
Lebendgebärender Frosch - Limnonectes larvaepartus:

Jimmy A. McGuire
Froschweibchen legen Laich ab, die vom Männchen danach befruchtet werden. Nicht so aber bei Limnonectes larvaepartus aus Indonesien. Die Befruchtung findet im Körper statt und das Weibchen bringt Kaulquappen zur Welt. In einem Fall fand eine Geburt sogar in der Hand eines Forschers statt. Die Tiere sind gerade vier Zentimeter groß und leben auf der Insel Sulawesi.
Wandelnder Zweig - Phryganistria tamdaoensis:

Bruno Kneubühler
Bei diesem Aussehen ist es kein Wunder, dass Forscher Phryganistria tamdaoensis trotz der Größe von 25 Zentimetern bisher übersehen haben. Das Tier erinnert eher an einen Zweig und ist perfekt getarnt. So gut, dass es unentdeckt blieb, obwohl es im Tam-Dao-Nationalpark in Nordvietnam lebt, einem Lieblingsziel von Naturforschern.
Unbekannte Schöne - Phyllodesmium acanthorhinum:

Robert Bollan
Vielleicht die schönste der neuen Arten lebt im Meer vor Japan und ist gerade 17 bis 28 Millimeter groß: Phyllodesmium acanthorhinum, eine aufregend gefärbte Schnecke in Rot, Blau, Weiß oder sogar Gold. Die neue Art erlaubt auch einen Einblick in die Lebensweise der Seeschnecken - inklusive ihres komplizierten Verdauungssystems.
Weihnachtsstar - Tillandsia religiosa:

A. Espe
In einigen Regionen Mexikos wird eine Pflanze jedes Jahr für den Weihnachtsschmuck genutzt - und trotzdem kannte die Wissenschaft sie nicht. Jetzt heißt sie Tillandsia religiosa. Sie wird 1,50 Meter groß und klebt geradezu auf Felsen - manchmal an senkrechten Wänden. Sie wächst in etwa 2.000 Metern Höhe und blüht zwischen Dezember und März.
Kornkreise im Meer - Torquigener albomaculosus:

Yoji Okata
Auch der Meeresboden hat seine Kornkreise. Runde Formen, etwa zwei Meter breit, haben Wissenschaftler bislang vor ein Rätsel gestellt. Jetzt wissen sie: Ein bislang unbekannter Fisch ist schuld. Bei Torquigener albomaculosus bauen die Männchen auf diese Art Nester, um Weibchen zu beeindrucken. Die hohen Ränder sollen die Eier schützen.
science.ORF.at/dpa
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