Forscher um Nikkita Patel von der University of Pennsylvania hatten eine neue Datenbank zum illegalen Verklauf von Wildtieren mit Methoden der Netzwerkanalyse durchleuchtet. Auf diese Weise filterten sie jene Schlüsselländer heraus, über die der Handel hauptsächlich abgewickelt wird. Fazit der Studie: Würde man China und Thailand aus dem illegalen Handelsnetzwerk entfernen, könnte ein Großteil der erwilderten Körperteile von Tieren ihr Ziel nicht mehr erreichen.
Die Studie
"Quantitative methods of identifying the key nodes in the illegal wildlife trade network", PNAS (15.6.2015)

ASSOCIATED PRESS
Würde man noch vier weitere Länder aus dem Netzwerk eliminieren, kämen dem illegalen System sogar 90 bis 98 Prozent aller Handelsverbindungen abhanden, rechneten die Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften vor. Bei Elefanten wären das Kenia, Vietnam, die USA und die zu China gehörende Metropole Hongkong; bei Nashörnern Südafrika, Vietnam, Großbritannien und Mosambik; bei Tigern Indien, Laos, Myanmar und Südafrika.
Ob und inwieweit eine solche Blockade im internationalen Handelsnetzwerk politisch umsetzbar wäre, steht freilich auf einem anderen Blatt. Patel und ihre Kollegen erhoffen sich von der Studie jedenfalls effektivere Strategien im Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel. Tierschutzorganisationen mahnen immer wieder, dass die Wilderei vor allem auf Elefanten und Nashörner in Afrika zuletzt stark zugenommen habe. Der europäischen Polizeibehörde Europol zufolge werden mit dem illegalen Handel geschützter Arten jährlich bis zu 26 Milliarden Euro umgesetzt.
science.ORF.at/dpa
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