Die Studie in "PLOS ONE":
"Using a Novel Absolute Ontogenetic Age Determination Technique to Calculate the Timing of Tooth Eruption in the Saber-Toothed Cat, Smilodon fatalis" von M. Aleksander Wysocki et al., erschienen am 1. Juli 2015.
Sie legten jeden Monat etwa sechs Millimeter an Länge zu, berichten Wissenschaftler um Aleksander Wysocki von der Clemson University. Das ist etwa doppelt so schnell als bei heutigen Löwen. Zum Vergleich: Ein menschlicher Fingernagel wächst etwa 3,4 Millimeter im Monat.
Entscheidend für das Raubtier

Courtesy of Wysocki, Feranec, Tseng, and Bjornsson
Der durchbrechende Zahn eines junges Säbelzahntiger.
Die Forscher untersuchten die Entwicklung des Gebisses bei der Säbelzahnkatzen-Art Smilodon fatalis. Dazu nutzten sie eine Kombination von Isotopen-Analyse und einem speziellen Computertomographie-Verfahren. Die Art lebte bis vor etwa 10.000 Jahren in Nord- und Südamerika. Die Tiere waren etwa so groß wie heutige Löwen oder Tiger, aber etwas kräftiger im Körperbau. Ihre vorstehenden Fangzähne erreichten eine Länge von bis zu 18 Zentimetern.
Die untersuchten fossilen Überreste stammen aus den Teergruben Rancho La Brea - einer außergewöhnlich reichhaltigen Fundstätte mitten im kalifornischen Los Angeles. Die Analyse ergab, dass die bleibenden Zähne der Säbelzahnkatzen im Alter von 14 bis 22 Monaten vollständig ausgebildet waren - mit Ausnahme der oberen Eckzähne. Deren Wachstum war erst nach 34 bis 41 Monaten abgeschlossen.
"Für Raubtiere wie Großkatzen ist ein entscheidendes Kriterium für ihre Jagdfähigkeit, wie lange es dauert, bis ihre waffenähnlichen Zähne ausgebildet sind", erläutert Zhijie Jack Tseng, einer der Autoren.
Die Untersuchung zeigt weiter, dass etwa zeitgleich mit der Fertigstellung des Milchgebisses zwei wichtige Knochen im Schädel der Tiere miteinander verwachsen waren. Dies sei eine wichtige Voraussetzung dafür gewesen, Fleischstücke oder größere Beute fressen zu können, da die Kiefermuskulatur an diesen Knochen ansetzte, erläutern die Autoren.
science.ORF.at/APA/dpa