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Blick in das große Theater von Ephesos

Zwei weitere Eingliederungen

Vor fünf Jahren wurde damit begonnen, außeruniversitäre Forschungsinstitute in größere Einrichtungen einzugliedern. Nun trifft es zwei besonders traditionsreiche: Das Österreichische Archäologische Institut kommt zur Akademie der Wissenschaften, das Institut für Österreichische Geschichtsforschung zur Uni Wien.

Ausseruniversitäre Forschung 13.07.2015

Dies sieht eine Novelle zum Forschungsorganisationsgesetz vor, die nun vom Wissenschaftsministerium zur Begutachtung ausgesendet wurde.

"Keine finanziellen Auswirkungen"

Das 1854 gegründete Institut für Österreichische Geschichtsforschung (IÖG) und das 1898 gegründete Österreichische Archäologische Institut (ÖAI) sind derzeit nachgeordnete Dienststellen des Wissenschaftsministeriums. Als solche seien die beiden Einrichtungen an die Rahmenbedingungen der Bundesverwaltung gebunden, die für reine Forschungseinrichtungen "nicht mehr optimal" seien, wie es in dem Gesetzesentwurf heißt.

Zudem solle mit der Integration des ÖAI in die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) der "langfristige Bestand" des Archäologieinstituts gesichert sowie institutionelle und wissenschaftliche Synergien genutzt werden. Beim IÖG wird im Entwurf auf die mehrfache Anregung des Rechnungshofs verwiesen, das Institut in die Universität Wien einzugliedern.

Finanzielle Auswirkungen durch die Integration der beiden Institute sind laut Gesetzesentwurf nicht zu erwarten. Für die Jahre 2016 und 2017 erhält die ÖAW den für das ÖAI budgetierten Sachmittelaufwand in Höhe von 1,98 Mio. bzw. 2,15 Mio. Euro. Die Uni Wien bekommt den für die Jahre 2016 bis 2018 budgetierten Sachmittelaufwand für das IÖG in Höhe von 384.000 Euro jährlich. Die Bundesbediensteten an den beiden Instituten werden über die Bundesbesoldung des Wissenschaftsministeriums bezahlt (jährlich rund 1,8 Mio. Euro beim ÖAI und 728.000 Euro beim IÖG).

Ephesos-Ausgrabungen und Mittelalterquellen

Das Österreichische Archäologische Institut konzentriert sich auf die Erforschung vergangener Kulturen des griechisch-römischen Kulturkreises im Mittelmeerraum, der Kulturräume der ehemaligen Donaumonarchie und der römischen Kultur in Österreich. Es hat Außenstellen in Athen und Kairo. Aushängeschild des ÖAI ist die archäologische Grabung in Ephesos, wo österreichische Archäologen seit 120 Jahren arbeiten.

Das Institut für Österreichische Geschichte führt vorwiegend Langfristprojekte zur Erschließung und Edition von Quellen der europäischen und der österreichischen Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit durch. Es ist zudem für die Durchführung des Masterstudiums "Geschichtsforschung, Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft" an der Uni Wien verantwortlich.

science.ORF.at/APA

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