Denn sie erinnern sich in Gesprächen über Ereignisse, die vor einigen Tagen passiert sind, an zusätzliche Details. Die Rolle des Zuhörers führe zu einer Auffrischung der nur noch fragmentarisch vorhandenen Erinnerungen, sagen die Psychologen Magdalena Abel und Karl-Heinz Bäuml von der Universität Regensburg.
Die Studie:
"Selective memory retrieval in social groups: When silence is golden and when it is not" von Magdalena Abel und Karl-Heinz T. Bäuml ist am in der Juli-Ausgabe 2015 der Fachzeitschrift "Cognition" erschienen.
Buhlen ums "Erinnertwerden"
Anders sei die Situation bei Erfahrungen, die nur wenige Minuten zurückliegen. Bei einer Unterhaltung tue man in diesem Fall gut daran, das Gespräch selbst zu beginnen, betonen die Forscher. Andernfalls könne das Zuhören hier zum Vergessen von Details führen.
"Denn der erste Redner aktiviert den Erinnerungsprozess und bringt selektiv einzelne Passagen der gemeinsamen Vergangenheit zur Sprache, während wiederum andere unerwähnt bleiben", sagt Bäuml. "Die Erinnerungen buhlen hier geradezu um das 'Erinnertwerden' und der selektive Zugriff durch einen Sprecher führt bei Zuhörern zu einer Unterdrückung weiterer Erinnerungen."
Bei insgesamt drei Studien hatten jeweils 128 Teilnehmer mitgemacht. Sie mussten sich Listen mit verschiedenen Begriffen merken. Dann folgten Gespräche mit den anderen Teilnehmern, anschließend wurden die Begriffe abgefragt.
science.ORF.at/APA/dpa