"LSR J1835+3259" ist über 18 Lichtjahre von der Erde entfernt und vermutlich ein Brauner Zwerg. Astronomisch gesehen handelt es sich dabei um ein Mischwesen: Denn dieser ist um ein Vielfaches größer als der Großplanet Jupiter (auf dem ebenfalls schon Polarlichter nachgewiesen wurden), aber kleiner als der kleinste Stern. In Braunen Zwergen gibt es zwar Kernfusionsprozesse, Wasserstofffusion, die einen Stern wie die Sonne ausmacht, gibt es dort wiederum nicht.
Wie das Team um Gregg Hallinan vom California Institute of Technology in Pasadena (Kalifornien/USA) in seiner Studie schreibt, seien die Polarlichter auf "LSR J1835+3259" rund 10.000-mal so stark wie die bisher bekannten auf dem Jupiter. Das zeigt die Analyse der Strahlung, die von dem fernen Himmelskörper ausgeht.
Magnetfelder kreuzen sich
Die Studie
"Magnetospherically driven optical and radio aurorae at the end of the stellar main sequence", "Nature" (29.7.2015).

Chuck Carter & Gregg Hallinan/Caltech
Was die Polarlichter auf dem Braunen Zwerg antreibe, sei derzeit noch nicht klar, schreiben die Forscher im Fachblatt "Nature". Eine Vermutung ist, dass es ähnlich sein könnte wie beim Jupiter und seinem Mond Io. Die Astronomen vermuten, dass "LSR J1835+3259" in geringem Abstand von einem Planeten in der Größe der Erde umkreist wird und sich die Magnetfelder der beiden Himmelskörper kreuzen. Das könnte einen genügend großen Teilchenstrom aus Elektronen erzeugen, um die Polarlichter mit Energie zu versorgen.
"Wir wussten schon bisher, dass Braune Zwerge eine Atmosphäre mit Wolken besitzen. Nur bestehen die Wolken aus Mineralien - jenes Material, aus dem auf der Erde Gestein entstanden ist", sagt Koautor Stuart Littlefair von der University of Sheffield. "Unsere Ergebnisse zeigen auch, dass man Braune Zwerge eher als überdimensionale Planeten denn als gescheiterte Sterne betrachten sollte."
Auf der Erde entstehen Polarlichter, wenn der Sonnenwind das Erdmagnetfeld so verformt, dass elektrisch geladene Teilchen in Polnähe auf Atome in der Atmosphäre treffen. Die Sauerstoff- und Stickstoffatome werden so auf ein höheres Energieniveau und schließlich zum Leuchten gebracht.
science.ORF.at/APA/dpa
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