Reiche werden immer reicher
UnGleichheit - nicht jeder/jede hat die gleichen Chancen - etwa um studieren zu können, gesund zu bleiben, Karriere zu machen. Ungleichheit zeigt sich auch am Lohnzettel - fasste der Geschäftsführer des Europäischen Forum Alpbach, Philippe Narval, Studien der OECD zusammen: "Sie besagen, dass die Ungleichheit in den vergangenen 30 Jahren in Europa, in den Industrienationen massiv zugenommen hat. Wir können davon ausgehen, dass heute die reichsten zehn Prozent zehn Mal Mehr verdienen als die ärmsten zehn Prozent. Vor 30 Jahren waren es sieben Mal mehr. Da gibt es einen klaren Trend, und die OECD warnt wie viele andere Organisationen, dass uns diese Form der Ungleichheit enorm belasten wird."
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Ö1 Hinweise:
Über die Alpbach-Eröffnung berichteten auch die Ö1 Journale, 19.8., 7:00 Uhr.
Eine Reihe von Sendungen begleitet das Europäische Forum Alpbach 2015 in Ö1. Die Technologiegespräche stehen im Mittelpunkt von Beiträgen in den Journalen, in Wissen aktuell, in den Dimensionen und bei der Kinderuni.
Mitglieder des Ö1 Club erhalten beim Europäischen Forum Alpbach eine Ermäßigung von zehn Prozent.
Sendungshinweis:
Menschen & Mächte: Alpbach ‒ Mein Europa ‒ Ein Dorf: 19.8., 22:30 Uhr, ORF 2.
Gesundheit und Asyl
Beispiel 2 - und das wird Thema bei den alljährlichen Gesundheitsgesprächen sein: Ungleichheit und Armut können krank machen, genauso wie Krankheit jemanden an den Rand drängen, arm machen kann. Das ist bekannt und so will das Forum Alpbach heuer vor allem Lösungen und Positivbeispiele aus ganz Europa liefern. Sie sollen zeigen, wie neue Ideen Ungleichheiten im Sozial- und Gesundheitsbereich entgegenwirken, sagte Philippe Narval im Ö1 Morgenjournal.
"Wir haben 30 Pioniere nach Alpbach eingeladen, die ihre Geschichte erzählen werden. Etwa den griechischen Arzt Giorgos Vichas, der in den letzten Jahren im krisengeschüttelten Griechenland eine Klinik für Unversicherte aufgebaut hat. Oder eine junge Frau, die in Deutschland mit Migrantinnen im Gesundheitsbereich arbeitet."
Beispiel 3 betrifft die Ungleichheit an Europas Grenzen. Das aktuelle Thema Flucht steht am Plan bei den politischen Gesprächen, so Philippe Narval: "Wir stellen ganz konkret die Frage, welche Auswege es aus dieser schwierigen Lage gibt. Wobei zu betonen ist, dass wir in Österreich keine Asylkrise haben, sondern eine Asylquartierkrise. Bei unserer Asyldebatte haben wir die gesamte Meinungsbreite abgedeckt, vom Generalsekretär der Caritas bis hin zu Thilo Sarrazin."
4.500 Teilnehmer erwartet
Nicht alle Veranstaltungen sind so kontroversiell angelegt. Eher visionär sind die von Ö1 mitveranstalteten Technologiegespräche: Hier geht es unter anderem um das Miteinander von Mensch und Maschine.
Summa summarum haben sich 4.500 Menschen angesagt, ins kleine idyllische Bergdorf zu kommen - darunter wie üblich fast die gesamte Bundesregierung, Bundespräsident Heinz Fischer, die kroatische Staatspräsidentin, der slowenische Präsident, Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem und die "Queen of Punk", die Modedesignerin Vivienne Westwood.
Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, Bearbeitung: science.ORF.at