"Wir werden Teststrecken für selbstfahrende Autos ermöglichen. Das ist wichtig, damit Autozulieferer als internationale Zulieferer agieren können", meinte Stöger bei einer Pressekonferenz vor der Eröffnung. Man müsse diesem Trend folgen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

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Franz Fischler bei der Eröffnung
Technologiegespräche in Alpbach:
Von 27. bis 29. August finden im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach die Technologiegespräche statt, organisiert vom Austrian Institute of Technology (AIT) und der Ö1-Wissenschaftsredaktion . Das Thema heuer lautet "UnGleichheit". Davor sind in science.ORF.at Interviews mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die bei den Technologiegesprächen vortragen oder moderieren.
Links:
- Alpbacher Technologiegespräche
- Europäisches Forum Alpbach
- Infrastrukturministerium
- Wissenschaftsministerium
Ö1 Hinweise:
Eine Reihe von Sendungen begleitet das Europäische Forum Alpbach 2015 in Ö1. Die Technologiegespräche stehen im Mittelpunkt von Beiträgen in den Journalen, in Wissen aktuell, in den Dimensionen und bei der Kinderuni.
Gemeinsam mit dem Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) vom Wissenschaftsministerium hat Stöger in Alpbach auch den Startschuss für eine neue "Open Innovation Initiative" gegeben. Dabei sollen vier Bereiche durch Open Innovation weiterentwickelt werden: "Wissenschaft und Forschung", "Wirtschaft", "Soziale Innovation" und "Verwaltung".
Vielleicht war für die neue Initiative die Tiroler Umgebung ja mitentscheidend. Mahrer meinte jedenfalls bei der Pressekonferenz ironisch: "Der Regierung wird vorgeworfen, dass sie ein "Mut-Viagra" braucht um Fortschritt anzukurbeln. Das macht aber steif und unbeweglich. Besser wären große, laute Alpbacher Kuhglocken zum Aufwecken", so Mahrer.
Auf den Spuren von Google
Mit der Entwicklung autonom fahrender Autos beschäftigen sich Hochtechnologieunternehmen weltweit, in vier US-Bundesstaaten, etwa in Kalifornien, fahren "Google Driverless Cars" bereits auf öffentlichen Straßen. Auch viele österreichische Firmen würden sich mit dem Thema beschäftigen, sagte Stöger, der als Beispiele Magna und TTTech nannte. Um etwaige Entwicklungen zu testen, fehle es allerdings an Teststrecken, denn selbstfahrende Fahrzeuge sind laut Straßenverkehrsordnung nicht zugelassen.
Dem Verkehrsminister schweben einerseits Tests auf neu gebauten und noch nicht für den Verkehr freigegebenen Straßen sowie andererseits temporäre Freigaben für autonomes Fahren auf bestimmten freien Straßenabschnitten vor - konkrete Strecken nannte Stöger noch nicht.
Die Sicherheit soll etwa durch Begleitpersonen, die notfalls dem Computer das Steuer "aus der Hand" nehmen können, sichergestellt werden, heißt es in dem Projektunterlagen. Bei einem Runden Tisch Ende Oktober soll festgelegt werden, welche technischen und rechtlichen Schritte gesetzt werden müssen, damit 2016 die ersten solchen Fahrzeuge in Österreich unterwegs sein können.

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"Turbopaket" soll geschnürt werden
Diese und andere Anliegen seien im Dialog mit Vertretern von 18 führenden Technologieunternehmen an den Minister herangetragen worden und vom Ressort in ein "Turbopaket Technologie" geschnürt worden. Dessen Umsetzung wird das Infrastrukturministerium mit insgesamt 50 Mio. Euro fördern, wie Stöger erklärte.
Etwa die Hälfte davon ist für den Aufbau einer "Vorzeigeregion Energie" reserviert, in der etwa Speichertechnologien für erneuerbare Energie oder der Einsatz von strom- und wasserstoffbetriebenen Autos weiterentwickelt werden sollen. 18 Mio. Euro sind 2016 für Investitionen in die technische Forschungsinfrastruktur vorgesehen. Die Mittel dafür kommen aus der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung und werden über die Forschungsförderungsgesellschaft FFG ausgeschüttet.

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Zu der am Montag (24. August) in Wien-Aspern eröffneten ersten "Pilotfabrik für Industrie 4.0" sollen sich bis 2017 österreichweit drei weitere derartige Anlagen gesellen. Als "Sofortmaßnahme" gegen den Fachkräftemangel, unter dem vor allem Technologieunternehmen stark leiden, kündigte Stöger an, die Zahl der von seinem Ressort geförderten Praktikumsplätze für Schüler in forschenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf 3.000 pro Jahr zu verdoppeln.
science.ORF.at/APA
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