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Ein Sparschwein auf einem Taschenrechner, das einen Doktorhut auf dem Kopf trägt

Mahrer sieht keinen "Förderkollaps"

Vor einem "Kollaps" bei der Förderung von Grundlagenforschung durch den Wissenschaftsfonds FWF warnten zuletzt prominente Forscher und Forscherinnen. Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) verwies bei den Alpbacher Technologiegesprächen hingegen darauf, beim FWF nicht zu sparen.

Technologiegespräche Alpbach 27.08.2015

Er nahm auch zu einem anderen Thema Stellung: Seine vor Kurzem vorgestellte Idee für ein "Haus der Zukunft" sei kein Gegenprojekt zum von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) geplanten "Haus der Geschichte".

Stabiles Budget für FWF

Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) bei den Technologiegesprächen in Alpbach

ORF/Hans Leitner

Harald Mahrer (ÖVP) bei den Technologiegesprächen in Alpbach

Technologiegespräche in Alpbach:

Von 27. bis 29. August finden im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach die Technologiegespräche statt, organisiert vom Austrian Institute of Technology (AIT) und der Ö1-Wissenschaftsredaktion . Das Thema heuer lautet "UnGleichheit". Davor sind in science.ORF.at Interviews mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die bei den Technologiegesprächen vortragen oder moderieren.

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Thema Eins – der Wissenschaftsfonds: Der FWF erhalte für Periode 2016 bis 2018 rund 550 Mio. Euro, das sind im Schnitt 184 Mio. Euro pro Jahr. Damit hat der Fonds, der in der Vergangenheit nur die Hälfte seiner Mittel im Bundesbudget festgeschrieben hatte, zwar ein stabiles Budget. Angesichts des Wachstums des Antragsvolumens sinken die Bewilligungsquoten aber kontinuierlich, und der FWF muss die Förderung von Programmen mit längerfristiger Mittelbindung wie Doktoratskollegs einstellen.

Für Mahrer ist es eine "gute Nachricht", dass die Forschungsteams kompetitiver würden und besser, deshalb steige die Zahl der "tollen Anträge". Dadurch würden aber die Mittel nicht ausreichen, um die Antragsquote zu halten. Mahrer würde gerne mehr investieren, "wenn sie die Ideen haben, wo die magischen Bankomaten dieses Landes sind, dann hätte ich sie gerne".

"Haus der Zukunft" keine Gegeninitiative

Thema Zwei – Mahrers Vorschlags eines "Hauses der Zukunft". Dieser sei "fälschlicherweise als eine Art Gegeninitiative zum 'Haus der Geschichte' interpretiert" worden. Er bezeichnete die Pläne für ein "Haus der Geschichte" als "eine gute Initiative, die wir auch vorantreiben werden".

"Wir brauchen die Beschäftigung mit Geschichte und unseren Quellen, um zu wissen, woher wir kommen, um entscheiden zu können, wohin wir gehen." Benötigt würde aber auch "ein öffentlicher Verortungsraum, wo wir mit modernen Mitteln in einer modernen Agora partizipativ unter Einbindung aller Kräfte darüber debattieren, wie Zukunft sein soll".

Ende der kommenden Woche soll die von Zeithistoriker Oliver Rathkolb geleitete internationale Expertengruppe ihr Konzept für ein "Haus der Geschichte" vorlegen und damit die Realisierungsphase einleiten.

science.ORF.at/APA

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