Anlass der Debatte: Wissenschaftler haben sich einen Wettbewerb ausgedacht - mit dem Ziel eine Nachricht zu entwickeln, die man in Folge ins All senden kann. Frei nach dem Motto: Seht her, hier auf dem Planteten Erde gibt es Lebewesen. Und wer seid ihr?
Ö1-Sendungshinweis
Über dieses Thema berichtet heute auch "Wissen aktuell", 11.9.2015, 13:55 Uhr.
Ob diese Nachricht allerdings je ins All geschickt werden wird, ist unsicher. Denn bei einer Konferenz des "UK Seti Research Network" erhielt das geplante Projekt kürzlich nicht nur Zustimmung. Eine Hälfte der Wissenschaftler des britischen Netzwerks für die Erforschung außerirdischen Lebens lehnt die Idee ab, die andere Hälfte findet sie faszinierend. Schließlich habe man in den letzten 30 Jahren mit Hilfe von Radioteleskopen ins All hinein gehorcht, ohne Erfolg.
Die Frage, die spaltet: Würde solch eine Nachricht an Außerirdische der Menschheit mehr schaden oder mehr dienen? Auch ist man sich nicht einig, wie die Nachricht gestaltet werden sollte - mit Bildern oder doch eher abstrakt mit Hilfe der Sprache oder der Mathematik.
Der britische Philosoph Anders Sandberg vom "Future of Humanity Institute" der Universität Oxford kann beiden Optionen etwas abgewinnen. Sollten sich Außerirdische melden, die die Menschheit vernichten wollen, wäre das freilich weniger prickelnd, sagt er. Äußert erfreulich wäre es hingegen, wenn es friedliche Wesen gäbe, die deutlich entwickelter wären als wir, so Sandberg. Vielleicht hätten sie Antworten auf die derzeit brennenden Fragen - wie Klimawandel oder künstliche Intelligenz.
Gudrun Stindl, Ö1-Wissenschaft
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