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Falling Walls Konferenz: die "Brain Dating Lounge"

Die Zukunft der Wissenschaft ist weiblich

Ein kleines Gerät verhindert Frühgeburten, ein Bluttest kann Prostatakrebs früh erkennen - und eine Reaktion aus Aluminium und Wasser als Basis eines neuen Energiekonzeptes: All diese Innovationen haben junge Forscherinnen entwickelt. Am Wochenende wurden sie dafür ausgezeichnet.

Ideen-wettbewerb 10.11.2015

Mauern niederreißen - gedankliche Mauern durchbrechen, das will die sogenannte Falling Walls-Konferenz in Berlin, die gestern Sonntag zu Ende gegangen ist. Seit fünf Jahren treffen sich in der ehemals geteilten Stadt am Tag des Mauerfalls – dem 9. November 1989 – zahlreiche internationale Wissenschaftler, um sich auszutauschen.

Auch 100 ambitionierte Jungforscher und -forscherinnen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, sowie Ingenieurs-, Wirtschafts- und Naturwissenschaften sind nach Berlin gekommen, um ihre Ideen zu präsentieren – in der Hoffnung, mit ihren Ideen die Welt ein wenig besser zu machen.

Drei Frauen auf dem Podest

In jeweils drei Minuten stellten die 100 Nachwuchswissenschaftler, Jungunternehmerinnen und Innovatoren aus 44 Nationen ihre Ideen vor. Siegerin laut Jury-Urteil wurde Sabrina Badir von der ETH Zürich für die Entwicklung eines zuverlässigen und einfach bedienbaren Geräts, mit dessen Hilfe das Risiko einer Frühgeburt rechtzeitig erkannt wird und somit zeitnah entsprechende Therapien eingeleitet werden können.

Ö1 Sendungshinweis

Über dieses Thema berichtete heute auch Wissen aktuell, 10.11.2015, 13:55 Uhr.

Die Gewinnerinnen der Falling Walls-Konferenz

Stindl/ORF

Die Siegerinnen (v.l.): Sabrina Badir, Lian Willetts und Shani Elitzur

Der zweite Preis ging an Lian Willetts von der University of Alberta. Sie präsentierte eine Methode, mit der mittels eines Tropfens Blut Prostatakrebs diagnostiziert werden kann. Willetts und ihr Team entwickelten einen Bluttest, der auf der Basis eines Indikators die Wahrscheinlichkeit von Metastasen prognostiziert.

Auf den dritten Platz wurde die Israelin Shani Elitzur vom Technion für ihr innovatives Konzept regenerativer Energie gewählt. Ihre Forschung befasst sich mit Wasserstoffproduktion, eine Aluminium-Wasser-Reaktionen ermöglicht die Speicherung elektrischer Energie.

Die Besten haben gewonnen

Die Auswahl der Gewinnerinnen erfolgte durch eine hochkarätig besetzte Jury aus Wissenschaft und Wirtschaft unter der Leitung von Professor Carl-Henrik Heldin, Vorsitzender der Nobelstiftung und Luca Rossi von A.T. Kearney.

"Die Idee von Sabrina Badir überzeugte die Jury durch ihre sofortige praktische Umsetzbarkeit", so Carl-Henrik Heldin. Die Gewinnerinnen selbst waren alle drei äußerst überrascht, dass sie überzeugen konnten; die Konkurrenz sei toll und stark gewesen, sie fühlten sich privilegiert. Dass in diesem Jahr drei Frauen gewonnen haben, sei sehr erfreulich, dahinter stehe aber kein wissenschaftspolitisches Statement - sie waren einfach die Besten.

Gudrin Stindl, Ö1 Wissenschaft

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