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Neun hochdotierte EU-Förderpreise

Insgesamt neun in Österreich tätige Nachwuchsforscher erhalten heuer einen "Starting Grant" des Europäischen Forschungsrats (ERC). Dieses Ergebnis der aktuellen Antragsrunde gab der ERC bekannt. Neben den bereits bekannten Institutionen gehen Förderungen auch an die Uni Linz und das Institute of Science and Technology (IST) Austria.

Ausgezeichnet 04.12.2015

Mit den mit jeweils bis zu 1,5 Millionen Euro dotierten Förderpreisen finanziert die EU fünfjährige Grundlagenforschungsprojekte von hervorragenden jungen Wissenschaftlern. Insgesamt wurden 291 Preisträger aus knapp 3.000 Anträgen ausgewählt. Sie erhalten eine Förderung mit einem Gesamtvolumen von 429 Millionen Euro. Die meisten ERC-"Starting Grants" gingen an Wissenschaftler in Forschungseinrichtungen in Großbritannien (48), gefolgt von Deutschland (47), Niederlande (32) und Frankreich (29).

ÖAW räumt ab

Abgeräumt hat heuer die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mit gleich vier "Starting Grants": Zwei davon gingen mit dem Immunologen Andreas Bergthaler und dem Bioinformatiker Christoph Bock an das ÖAW-Forschungszentrums für Molekulare Medizin (CeMM). Zudem können sich an der Akademie die Archäologin Katharina Rebay-Salisbury vom Institut für Orientalische und Europäische Archäologie und der Byzantinist Grigory Kessel vom Institut für Mittelalterforschung über die Förderung freuen.

Zwei Preise gingen an die Uni Wien: Der Sinologe und Politikwissenschaftler Christian Göbel will mit dem "Starting Grant" Auswirkungen des Internets auf Bürgernähe und Regimestabilität in China erforschen. Von dort wechselt der chinesische Evolutionsbiologe Qi Zhou mit dem Förderpreis an die Uni Wien, um die Entstehung des Y-Chromosoms zu untersuchen.

Der Russisch-Orthodoxen Kirche und ihrem Umgang mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen will sich die Soziologin Kristina Stoeckl mit ihrem "Starting Grant" an der Uni Innsbruck widmen. Am IST Austria geht ein "Starting Grant" an den Biochemiker Martin Loose. Er wird sich in seinem ERC-Projekt mit der Selbstorganisation von bakteriellen Zellen beschäftigen. Besonders interessiert ihn dabei die Zellteilung, hier will er langfristig "die Zellteilungsmaschinerie künstlich nachbauen", um deren Mechanismus besser zu verstehen, wie er gegenüber der APA erklärte.

Mit Quellen aus Halbleitern für Teilchen, die über das quantenphysikalische Phänomen der Verschränkung auch über große Entfernungen auf besondere Weise verbunden sind, beschäftigt sich Rinaldo Trotta, der am Institut für Halbleiter- und Festkörperphysik der Universität Linz die Nanophotonics-Gruppe leitet, in seinem ERC-Projekt.

Mit dem ERC fördert die EU Grundlagenforschung in Europa. Vergeben werden "Starting- und Consolidator-Grants" für Nachwuchswissenschaftler und "Advanced Grants" für etablierte Forscher.

science.ORF.at/APA

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