Hammerschmid wurde am 24. Juni 1968 in Steyr (OÖ) geboren. Nach der Hauptschule in Baumgartenberg und dem Oberstufenrealgymnasium in Perg studierte sie an der Universität Wien Biologie. Schon während ihrer Ausbildung begann sie 1990 als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Boehringer Ingelheim. Nach ihrem Doktorat forschte sie ab 1996 als Postdoc an der Uni Wien, bevor sie 1998 als Produktmanagerin zu einem Laborausstatter wechselte.
Seit 2010 Rektorin der Vetmed
Neues Präsidium mit acht Rektoren
Das uniko-Präsidium wächst künftig von sechs auf acht Personen an. Neben Sonja Hammerschmid und Oliver Vitouch werden ihm wie bisher Heinz Engl (Uni Wien), Christa Neuper (Uni Graz) und Sabine Seidler (Technische Universität Wien) angehören. Vertreterin der Kunstunis ist künftig Eva Blimlinger (Akademie der bildenden Künste).
Außerdem werden Edeltraud Hanappi-Egger (Wirtschaftsuniversität) und Tilmann Märk (Uni Innsbruck) in das Gremium kooptiert. Nicht mehr im Präsidium vertreten sind der bisherige Präsident, Heinrich Schmidinger (Uni Salzburg), und sein Vize Gerald Bast (Universität für angewandte Kunst). Mit Hammerschmid (47) und Vitouch (44) an der Spitze wird damit auch ein Generationenwechsel vollzogen.
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- Universitätenkonferenz
- Sonja Hammerschmid (PDF, Vetmed)
- Sonja Hammerschmid (uniko)
Im Jahr darauf ging Hammerschmid als Leiterin des Biotech-Programms Life Science Austria (LISA) zur Innovationsagentur, die 2003 in der Austria Wirtschaftsservice (aws) aufging. In der aws leitete sie den Bereich Technologie und Innovation und fungierte als Gesamtprokuristin. Unter anderem war die Biologin für die strategische Entwicklung und Umsetzung von Förderprogrammen zuständig und widmete sich vor allem der kommerziellen Verwertung von Erfindungen der Universitäten sowie der Förderung und Finanzierung von Unternehmen.
2008 wurde Hammerschmid in den Universitätsrat der Vetmed entsendet. Dieser fungiert als eine Art Aufsichtsrat, genehmigt Entwicklungsplan, Organisationsplan, Budgetvoranschlag und Leistungsvereinbarungsentwurf der Uni und wählt die Mitglieder des Rektorats: Genau dorthin ging es dann auch 2010: Als erst zweite Frau wurde Hammerschmid zur Rektorin einer Universität gewählt. In dieser Funktion wurde sie 2014 schließlich für weitere vier Jahre einstimmig bestätigt.
Biologie statt Mode oder Medizin
Interesse am Amt der uniko-Präsidentin meldete die Oberösterreicherin, die unter anderem auch Aufsichtsratspräsidentin der Kunsthalle und stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende des Naturhistorischen Museums ist, bereits 2013 an. Damals unterlag sie aber Amtsinhaber Heinrich Schmidinger.
Neben der Biologie hätte Hammerschmid, die in der Schule an Modewettbewerben teilnahm, auch eine Karriere als Designerin oder Ärztin gereizt. Die fehlgeschlagene Aufnahme an der Angewandten und die damals überlaufene Medizinausbildung lenkten sie aber in die Biologie: "2.000 Leute im Fight um Labor- und Sezierplätze, diese Massen habe ich als Mädl vom Land damals nicht gepackt", so Hammerschmid heuer in einem Interview mit den "OÖN".
"Bestens vernetzt"
An der Vetmed darf dagegen schon vor Studienbeginn ausgesiebt werden: Das Aufnahmeverfahren dort gilt mit einem Mix aus Lebenslauf, Motivationsschreiben, Eignungstest und Auswahlgesprächen als ausgeklügeltstes in ganz Österreich.
Redet man mit Personen aus der Uni- und Forschungsszene über Hammerschmid, fällt meist irgendwann der Begriff "bestens vernetzt". Die Rektorin gilt einerseits als eher SPÖ-nahe, war aber angeblich auch als Forschungsstaatssekretärin von Wissenschaftsminister und Co-Mühlviertler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) im Gespräch.
"Ideologisch bin ich ein Arbeiterkind, SPÖ, ÖVP, aber auch Neos haben Themen, die mich ansprechen", formulierte es Hammerschmid in dem Interview.
science.ORF.at/APA
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