Standort: science.ORF.at / Meldung: "So viele Arten gefährdet wie nie"

Ein Nashorn in Kenya blickt in die Kamera

So viele Arten gefährdet wie nie

Die Vielfalt von Tieren und Pflanzen auf der Welt schwindet laut der Umweltstiftung WWF zusehends. Mehr als 23.000 Arten galten zum Jahreswechsel als bedroht. Nie zuvor sei die Rote Liste gefährdeter Arten länger gewesen, bilanzierte der WWF Ende Dezember.

WWF-Bilanz 28.12.2015

Wilderer etwa rückten in Afrika Wildtieren zu Leibe: Elefanten und Nashörner seien dort 2015 zu Hunderten und Tausenden abgeschossen worden. Auf Mauritius trifft es dem WWF zufolge Tausende Maskaren-Flughunde: Behörden sprachen sich für deren Tötung aus, wegen angeblicher Schäden durch Flughunde beim Obstanbau.

Verlierer ...

Mit Wilderei verbunden sehen die Umweltexperten auch den Rückgang bei der Zahl Afrikanischer Geier. Diese sank um die Hälfte seit Mitte der 80er Jahre. Da die kreisenden Vögel Rangern anzeigen, wo Wilderer zugange sind, würden Kadaver vergiftet - und damit auch die Vögel.

Ähnlich wie bei Trophäen werden auch manche Pflanzen illegal gehandelt: Seltene Orchideen aus den asiatischen Tropen stuft der WWF als begehrtes Schmuggelgut ein. Die Folge: Alle der mehr als 80 Frauenschuh-Arten stünden seit 2015 auf der Roten Liste.

Saiga-Antilope

WWF

Saiga-Antilope in Kalmükien

Eine verheerende Seuche dezimierte 2015 den Bestand an Saiga-Antilopen in Kasachstan: Dort verendeten dem WWF zufolge im letzten Frühjahr bis zu 85.000 Exemplare. Experten nehmen angesichts des Ausmaßes an, dass auch Umweltfaktoren eine Rolle spielten.

... und Gewinner

Lichtblicke gab es laut WWF dafür bei ganz seltenen Tieren: Die Population des Iberischen Luchses etwa habe sich wieder auf mehr als 300 Exemplare erhöht. Dank einem Schutzgebiet nahe Wladiwostok in Russland gebe es inzwischen auch wieder rund 70 Amur-Leoparden.

Ein Amur-Leopard im Schnee

WWF

Ein Amur-Leopard im Schnee

Ein gute Nachricht gibt es auch vom Großen Panda: Dessen Population sei in den vergangenen Jahren wieder auf mehr als 1.860 Tiere gewachsen.

Mit dem Wolf wertet der WWF ein Tier als Gewinner, das auch in Europa wieder auf dem Vormarsch ist - auch in Österreich wurden vereinzelt wieder Wölfe gesichtet, nachdem sie bereits als ausgestorben galten.

science.ORF.at/dpa

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