Die verheerendste Katastrophe war demnach das Erdbeben in Nepal am 25. April mit einer Stärke von 7,8. Rund 9.000 Menschen starben, eine halbe Million Menschen wurden obdachlos. Viele kulturhistorisch wertvolle Stätten wurden zerstört.
Die Gesamtschäden beliefen sich laut Munich Re auf 4,8 Milliarden Dollar, doch war - wie häufig in Entwicklungsländern - nur ein Bruchteil der Schäden in Höhe von 201 Millionen Euro auch versichert.
Geringste Schäden seit 2009
Die Gesamtschäden durch Stürme, Überschwemmungen und Erdbeben lagen weltweit bei 90 Milliarden Dollar (knapp 83 Milliarden Euro), wie Munich Re am Montag in München mitteilte. Versichert davon waren demnach 27 Milliarden Euro.
Damit sei 2015 das Jahr mit den geringsten Schäden seit 2009 gewesen; die Schadenssummen lagen sogar unter den langjährigen inflationsbereinigten Durchschnittswerten von 1985 bis 2014. Dies sei aber kein Signal der Entwarnung, erklärte der Leiter der Risikoforschung, Peter Höppe.
Ein Grund für die vergleichsweise geringen Schäden sei schlicht Glück: Starke tropische Wirbelstürme seien, wenn überhaupt, oft nur in dünn besiedelten Regionen auf Land getroffen. Im Nordatlantik sei die Entstehung schwerer Stürme durch das Wetterphänomen El Niño gedämpft worden. Auch Maßnahmen zur Minderung der Schadenanfälligkeit hätten sich positiv ausgewirkt.
Sorge um El-Niño
Jedoch gehe die Wissenschaft derzeit davon aus, dass die aktuelle starke El-Niño-Phase im kommenden Jahr schon in das Gegenteil umschwenken könnte, erklärte Höppe. Bei El Niño sammeln sich warme Wassermassen im zentralen und östlichen Pazifik, die Folge sind weltweite Wetterextreme.
Laut den Vereinten Nationen war das Wetterphänomen 2015 eins der stärksten seit 1950. Im Nordostpazifik begünstigte El Niño die Entwicklung von Tropenstürmen - der bemerkenswerteste sei "Patricia" gewesen, der stärkste Sturm in Nordostpazifik, der jemals an Land ging. Er traf im dünn besiedelten mexikanischen Bundesstaat Jalisco auf Land.
science.ORF.at/AFP
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