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Modell des Nano-Satelliten UniBrite

Austrosatelliten zeigen Sterne in neuem Licht

Im Februar 2013 sind zwei österreichische Minisatelliten ins All gestartet. Seither sammeln sie Daten über die Helligkeitsschwankungen von Sternen, denn diese geben Auskunft über die Zusammensetzung und Entwicklung der Himmelskörper. Nun sind drei Studien dazu erschienen.

Kosmos 17.03.2016

Acht-Kilo-Würfel in 800 Kilometern Höhe

Kanadische, polnische und österreichische Forscher arbeiten gemeinsam an der Mission "BRITE-Constellation". Die österreichischen Satelliten "TUGSAT-1" (TU Graz) und "UniBRITE" (Uni Wien) wurden vor drei Jahren als erste von insgesamt fünf Nano-Satelliten gestartet. Die rund acht Kilogramm schweren Würfel mit einer Seitenlänge von etwa 20 Zentimetern umkreisen in rund 800 Kilometern Höhe die Erde.

Eine der wenigen Möglichkeiten, um mehr über die Entwicklungsgeschichte und Struktur massereicher Sterne zu erfahren, ist die Beobachtung ihrer Schwingungen, oder Pulsationen, wie es die Experten nennen. Diese schlagen sich optisch wiederum in Helligkeitsschwankungen nieder.

Schwankungen der Helligkeit beobachtet

Die "BRITE-Constellation" beobachtet diese Schwankungen, drei Publikationen mit österreichischer Autoren- und Co-Autorenschaft sind am Donnerstag erschienen. Zielgebiete der ersten Messungen warten u.a. die Circinus- und Centaurus-Konstellation am südlichen Sternenhimmel.

Diese Himmelsgegend ist für Astronomen hinsichtlich Sternenentstehung und -entwicklung besonders interessant, weil sie viele massenreiche Sterne beherbergt, wie es vonseiten des Innsbrucker Instituts für Astro- und Teilchenphysik am Donnerstag hieß. Und diese seien für die Produktion jener chemischen Elemente mitverantwortlich, die auch für unser irdisches Lebens erforderlich sind.

Satelliten arbeiten länger als geplant

Aus der Sicht des Astronomen Werner Weiss von der Uni Wien haben die beteiligten österreichischen Astronomen und Techniker "einen Meilenstein beim Einsatz von Nano-Satelliten in der astrophysikalischen Forschung" gesetzt. Die Universität Wien managt die gesamte BRITE-Konstellation und die astrophysikalische Forschung in Kooperation mit der Universität Innsbruck.

Der von der TU Graz entwickelte Satellit TUGSAT-1/BRITE-Austria wird von der Bodenstation in Graz betrieben, die nun auch den Betrieb von UniBRITE übernehmen soll. "Die beiden österreichischen Satelliten waren ursprünglich für einen Zwei-Jahres-Einsatz ausgelegt, mittlerweile funktionieren sie schon mehr als drei Jahre und werden wohl auch noch zwei weitere Jahre arbeiten", betonte Otto Koudelka von der TU Graz.

science.ORF.at/APA

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